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Anmerkungen zum Sprachgebrauch in meinen Texten
„Gendern“?
Den Wunsch, eine Sprache möglichst frei von Diskriminierungen oder Ungerechtigkeiten gegenüber Menschen unterschiedlichen Geschlechts oder sexueller Orientierung zu finden, teile ich. Den Weg, der hierbei in den letzten Jahren eingeschlagen worden ist, halte ich nicht für zielführend. Im Gegenteil, ich halte die heute vielfach üblich gewordenen Formen des „Genderns“ für kontraproduktiv, in gerade die falsche Richtung führend.
Das „Gendern“ betont erst die Geschlechter-Zuordnung der Menschen, statt es zu einer unwichtigen, irrelevanten Kategorie zu machen. Zwar ist der kritische Einwand richtig, dass die gesellschaftliche Entwicklung die männliche sprachliche Form (Genus) zur häufigsten, gleichsam zur Standard-Form hat werden lassen. Wenn aber diejenigen Sprachformen, die durch diese gesellschaftlichen Zustände entwickelt worden sind, immer wieder betont werden, dann kann das eher zu einer Zementierung als zu einer Änderung führen. Diese ständige Betonung erfolgt z.B. durch das häufig eingefügte „-innen“. Drückt dies nicht letztlich aus, dass die Frauen nur eine Ableitung von den Männern sind: das „Eigentliche“ ist stets die männliche Form, das Weibliche ein Anhängsel? Bei Berufsbezeichnungen: Es gibt das Eigentliche, das ist stets ein Mann (z.B. Bäcker), und dann kommt noch etwas, das ist reduziert auf das Geschlecht (* oder -in oder -innen).
Hätte sich ein fanatischer Verfechter des Patriarchats etwas Perfideres ausdenken können als eine solche Sprachregelung?
Vor allem ist daran zu erinnern: Das gesellschaftliche Sein bestimmt das Bewusstsein – nicht umgekehrt. Wenn es erst gesellschaftlich selbstverständlich geworden ist, dass genauso gut eine Frau wie ein Mann gemeint sein kann, wenn von „Polizist“ oder „Professor“ die Rede ist, dann wird das sprachliche Genus nur noch als grammatische Kategorie wahrgenommen, wie es bei „Hund“ und „Katze“, „Schaf“ oder „Pferd“ der Fall ist. Schließlich denkt sicher niemand, dass der Hund, der auf der anderen Straßenseite zu sehen ist, unbedingt männlich, die Katze im Vorgarten unbedingt weiblich ist oder dass das Schaf und das Pferd auf der Weide Sachen sind.
Darum hielte ich es für besser, auf die Feminin-Endungen (-in, -innen ...) zu verzichten. Ohnehin bekäme der deutschen Sprache ein Schritt in die Richtung auf Vereinfachung besser, als zusätzliche Umständlichkeiten und Komplikationen einzuführen.
"Fotograf?"
Der Ausdruck
Fotograf
ist hier nicht als Berufsbezeichnung gemeint. Es ist schwierig, einen treffenden Ausdruck zu verwenden, in dem nicht unerwünschte Konnotationen mitschwingen. Bei der Bezeichnung
Hobbyfotograf
wird in manchen Ohren die Vorstellung wachgerufen, es handele sich um eine Person, die nicht wirklich „professionell“ arbeiten könne. In der deutschen Sprache schwingt die Bedeutung „Dilettant“ (im negativen Sinn) zunehmend mit, denn es hat sich in den letzten Jahrzehnten so entwickelt, dass der Ausdruck „Das ist professionell!“ positiv gemeint ist und die sachgerechte Qualität einer Arbeit oder ihrer Ausführung bezeichnen soll. Damit wird diese Kategorie der Qualitätseinstufung strikt an die Berufsausübung gebunden. Umgekehrt wird „unprofessionell“ als deutliche Abwertung verwendet.
Es zeigt sich bei der Beurteilung von Bildern aber häufig, dass die Qualität nicht unbedingt davon abhängt, ob der Bildautor eine abgeschlossene Berufsausbildung als Fotograf hatte oder ob mit einem Bild Geld für den Lebensunterhalt verdient werden musste.
Viele der bedeutenden Fotografien der Geschichte sind nicht als Ergebnisse beruflich bezahlter Fotoaufträge entstanden, auch dann nicht, wenn sie von Personen fotografiert worden sind, die von dieser Tätigkeit des Fotografierens oder ihren Bildern gelebt haben.