15. Rund um den Oberuckersee

Der Oberuckersee von Nordosten gesehen. Das nördliche Ende ist durch eine Halbinsel und größere Schilfflächen gegliedert. Die Drohne hat die erlaubte maximale Höhe eingehalten (hier rund 100m), dadurch wirkt der See gestaucht und der Nordzipfel überproportional groß. - DJI Mini3 pro.


Der Oberuckersee und seine nahe Umgebung



In der Uckermark am Rande des Oberuckersees zu wohnen, das sollte doch für einen Naturfotografen ein Glücksfall sein. Schließlich liegt der See in einem Gebiet, das ein breites Spektrum an Motiven bietet: Tiere, insbesondere Vögel, Landschaft, natürliche Stillleben.
Nur wenige hundert Meter zum Uferbereich zurücklegen zu müssen, das ist ein unbestreitbarer Vorzug für das Erleben der Natur. Für das Fotografieren fällt die Antwort allerdings nicht so eindeutig aus. Die Nähe zum See bedeutet nämlich keineswegs, dass es leichtfallen muss, zu lohnenden Tieraufnahmen zu kommen. Es mag paradox klingen – aber oft ist das Gegenteil der Fall. Denn in dieser weitgehend naturbelassenen Umwelt sind die Tiere wenig an Menschen gewöhnt, und entsprechend scheu und störungsempfindlich verhalten sie sich. Einen Graureiher zum Beispiel am Uferrand auf Beute lauernd festhalten zu können, ist ungleich schwerer als etwa an einem stadtnahen Gewässer oder in einem Hafengebiet, zumal der
Schilfgürtel kaum irgendwo die freie Sicht auf einen Vogel erlaubt.



Schutzstatus


Der Oberuckersee und seine Umgebung (ausgenommen die nördlich angrenzenden Gebiete) gehören zum Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, einem der größten Schutzgebiete, die es in Deutschland gibt. Zugleich sind sie als Vogelschutzgebiet ausgewiesen. 
Wie es zum Konzept der Biosphärenreservate gehört, gibt es Gebiete mit wirtschaftlicher Nutzung, die im Einklang mit der Natur erfolgen soll. Die Entwicklung der gewachsenen Kulturlandschaft zum ökologisch verträglichen Wirtschaften wird angestrebt. Einige Flächen sind aber Naturentwicklungszonen, die nicht betreten werden dürfen – also auch dem Fotografen verschlossen bleiben.

Wegen der Ausweisung dieses außerordentlich dünn besiedelten Raumes als Schutzgebiet ist es nicht einfach, manche fotografischen Ambitionen umzusetzen. Die eiszeitliche Prägung der Landschaft hat viele besondere Formungen hervorgebracht, die fotografisch äußerst reizvoll sind, aber zum Teil besonders klar und wirkungsvoll erst aus der Vogelperspektive sichtbar gemacht werden könnten, beispielsweise Sölle, Drumlins. Die Entwicklung der Drohnen in den letzten Jahren böte zwar praktikable und erschwingliche technische Voraussetzungen, aber Drohnen dürfen in solchen Schutzgebieten nicht geflogen werden. Nur von außerhalb ist es daher möglich, aus der Höhe einen Blick in das Schutzgebiet zu werfen.



Kormorane auf dem Steg. Auch diese Vögel verhielten sich scheu und ließen sich mit ihren individuellen Federkleidern nur aus einer Deckung heraus fotografieren. – MFT, 420mm, f6,3, 1/1000 sec, +0,7 EV, ISO 640


Geologische Besonderheiten


Die teils hügelige, teils wellige Landschaft mit ihren zahllosen Seen und Moorflächen, bewaldeten Endmoränenrücken und landwirtschaftlich genutzten Grundmoränen, mit jeweils wiederum eingelagerten kleineren oder größeren Seen, ist nicht nur für Geologen ein äußerst spannender Raum, weil hier fast alle Formelemente der letzten Eiszeit bilderbuchhaft zu finden sind. Auch für den Landschaftsfotografen ist sie von besonderem Reiz.

Der etwa 620 ha große Oberuckersee in der dünn besiedelten Uckermark bildet die nördliche Spitze des Biosphärenreservats. Der See misst etwa 7 km in der Länge, wenn man die nördliche und die südliche Lanke einbezieht. Lanken heißen hier die Ausbuchtungen in der Erstreckung des langgezogenen Rinnensees. Die Breite beträgt maximal etwa anderthalb Kilometer.

Am Ufer des Sees sieht man vor allem am späten Abend gelegentlich Fischotter ihre Bahn ziehen. Fotografisch herausfordernd und lohnend sind vor allem Vögel. Regelmäßig stehen am Ufer Reiher, vor allem Grau- und Silberreiher, und verschiedene Wasservögel sind zu beobachten.



Die Landschaft der Uckermark in einer typischen Staffelung: landwirtschaftlich genutzte Fläche, naturbelassene Fläche, See, ein Dorf, Anhöhe: eine Endmoräne, deren höchste Stellen etwa 100m über den Spiegel des Sees reichen. Zur Zeit der Rapsblüte leuchten weite Teile westlich des Sees gelb. – Kleinbild, 50mm, f/5,6, 1/400 sec, -0,33 EV, ISO 64, Stack aus 5 Aufnahmen

Silberreiher am gegenüberliegenden Ufer (hier recht genau 1 km entfernt) mit dem typischen Schilfgürtel. - MFT, 420mm, f5,6, 1/1000 sec, ISO 3200

Dramatische Szenen im Winter


Weniger gewöhnlich und besonders attraktiv für Fotografen, die gern spektakulärere Bilder erzielen möchten, sind aber andere Vögel, die im Winter dramatische Schauspiele herbeiführen.

Nicht weit vom östlichen Seeufer entfernt verläuft eine Bahnlinie. Wer sich in Ufernähe aufhält und ein dumpfes Rauschen aus Osten hört, weiß: ein Zug fährt gerade vorbei. Kommt ein solches Rauschen aber aus der „falschen“ Richtung, vom See her, dann weiß der erfahrene Anwohner oder Gast: Ein Seeadler macht Jagd auf Blässhühner, die sich in den Wintermonaten in Ansammlungen von oft vielen hunderten Tieren auf dem See befinden, so dass sie vom Ufer aus als schwarzes Feld auf dem Wasser erscheinen. Das gleichzeitige aufgeregte, panisch wirkende Flattern der Wasservögeln führt zu einem anhaltenden dumpfen Rauschen.

Zwei Seeadler kreisen über einer Ansammlung von Blässhühnern. - MFT, 420mm, f9, 1/1600 sec, ISO 4000


Seeadler bei einem Angriff auf Blässhühner. Die Entfernung beträgt etwa 800m. Die Luftunruhe über dem Eis lässt über diese Distanz keine stark vergrößerungsfähigen Aufnahmen zu. - APS-C, 840mm, f9, 1/1600 sec, ISO 640

Die Geduld der wartenden hungrigen Artgenossen ist begrenzt, und bald gibt es Streit um die Beute. -  APS-C, 900mm, f9, 1/250 sec, +0,7EV, ISO 250

Der kleine Ausschnitt lässt die panisch wirkenden Bewegungen der Blässhühner erahnen – in diesem Fall hatte der Seeadler schon aufgegeben und war wieder abgedreht. -  MFT, 420mm, f9, 1/1600 sec, ISO 4000

Ganz besonders in Wintern mit längeren Frostperioden, wenn der Oberuckersee fast vollständig zugefroren ist und sich große Ansammlungen von Blässhühnern in den wenigen verbliebenen offenen Wasserstellen sammeln, lassen sich dramatische Szenen beobachten – aber leider nicht immer einfach fotografisch festhalten. Das Geschehen spielt sich in der Regel in größerer Entfernung vom Ufer ab, und der Fotograf muss feststellen, dass nicht nur Sommerhitze, sondern auch Eiseskälte zu erheblicher Luftunruhe führen kann. Das beste Teleobjektiv nützt dann wenig. Die Fotos fallen häufig in der Auflösung und der Detailschärfe enttäuschend aus. Sie bleiben immerhin realistische Dokumente.
In einem Winter konnte ich eine Vielzahl von Seeadlern beobachten. Bis zu acht Adler waren auf einer einzelnen Aufnahme zu erkennen, trotz des engen Bildwinkels der Teleoptik.


Kontrapunkt: Friedvoll wirkende Ruhe


Zu den kleineren und größeren Wasservögeln, die im Winter regelmäßig zu sehen sind, gehören neben den Blässhühnern verschiedene Entenarten, unter denen die Stock- und die Reiherenten am häufigsten sind, aber auch Kormorane, Schwäne, Möwen und Gänsesäger.

Schwäne ziehen nicht nur in der gewohnten Körperhaltung, die man mit ihnen assoziiert, ihre Bahn, sondern ruhen sich gelegentlich auch einfach aus und bieten ungewohnten Anblick. - MFT, 420 mm, f6,3, 1/1600 sec, ISO 1000 und f5,6, 1/1600 sec, ISO 500

Reiherenten, Stockenten, Blässhühner, Möwen und andere Wasservogel in großer Zahl gemeinsam in einem Bereich in der Mitte des Oberuckersees. Das Bild zeigt nur einen schmalen Ausschnitt aus dem breitgestreckten Feld der Tiere, das vom Ufer aus – ohne Fernglas oder Teleobjektiv – wie ein großer schwarzer Fleck auf dem Wasser wirkt. - MFT, 420 mm, f7,1, 1/4000 sec, -0,3 EV, ISO 1600

Das Seeufer aufzusuchen lohnt sich nicht nur wegen der Szenen auf der belebten Wasseroberfläche. Stillleben bieten sich an. Am Spülsaum des Ufers sind besonders im Winter verschiedene Schnecken und Muscheln zu finden.

Eine Vielzahl von Elementen sammelt sich am Spülsaum. Der Blick zum Boden lohnt sich: Die Röhricht-Teile zeigen feine Farbabstufungen und bringen Linien ins Bild, Schnecken und Muscheln fügen Formen hinzu. Assoziationen des Vergehens und der Endlichkeit werden wach. - MFT, 600mm, f8, 1/100 sec, -0,7EV, ISO 640. Stack aus 7 Aufnahmen


Wenn der Randbereich zugefroren ist, bilden sich auf der Oberfläche des Eises merkwürdige Formen und Gebilde besonders dort, wo Schilf hervorragt.


Skurrile Eisgebilde an den Schilfhalmen über der gefrorenen Wasserfläche. – Kleinbild, 210mm, f7,1, 1/640 sec, -1EV, ISO 800. Stack aus 8 Aufnahmen


Die Vogelwelt in der Umgebung des Oberuckersees


Gelten die Seeadler als die besonderen großen Vögel über und an dem See, so prägen die Kraniche das Bild des Umlandes. Zu allen Jahreszeiten lassen sich diese Vögel beobachten, denn manche Paare brüten hier nicht nur, sondern überwintern auch. Sie beeindrucken regelmäßig nicht allein wegen ihrer Größe, sondern ebenso durch ihre Eleganz und ihr Verhalten.

Seeadler und Kraniche zu beobachten – auf welch unterschiedliche Weise diese großen Vögel faszinieren!



Kranichpaar am Westrand des Oberuckersees. - Kleinbild, 400mm, f/7,1, 1/640 sec, -0,67EV, ISO 800


Das Verhalten der Kranichpaare umfasst oft eine Vielzahl geradezu berührender Situationen. Bei der späteren Sichtung der entstandenen Aufnahmen fällt es dadurch oft schwer, eine Auswahl zu treffen und Aufnahmen auszusortieren.

Kranichpaare am östlichen Rand der Großen Lanke des Oberuckersees in der Zeit der Balz. - Kleinbild, 400mm, f/7,1, 1/400 sec, -0,3EV, ISO 320
Beim Auffliegen zeigt sich die Eleganz der Kraniche in Bewegung.  - 
Kleinbild, 400mm, f/5,6,  1/1600 sec, ISO 400


In der Umgebung des Oberuckersees brüten jedoch auch andere Vögel, die gleichfalls mit typischen, häufig wiederkehrenden Rufen ihre Anwesenheit verraten, aber – anders als die Kraniche - eher versteckt bleiben. Der Ruf des Pirols ist oft von frühmorgens bis in den Abend zu vernehmen. Er hält sich aber gern verborgen und ist nur selten zu sichten und noch seltener zu fotografieren.

Häufig zu hören, selten zu sehen: der Pirol. -  MFT, 560mm, f/9, 1/320 sec, ISO 640

Weniger Scheu zeigen Waldohreulen, die in einem großen Baum zwischen Ferienhäusern ihr Quartier bezogen haben. 


Auch der Ruf der Waldohreule ist unverkennbar. Sie ist, wenn man ihre Standorte kennt, nicht so schwierig zu entdecken wie der Pirol. -
MFT, 420 mm, f/6,3, 1/40 sec, ISO 640

Im Schilfgebiet und an dessen Rand lassen sich viele Vögel, die dort leben, leichter hören als beobachten. Bereits aus größerer Entfernung sind, je nach Jahreszeit, die dunklen Rufe der Rohrdommeln zu vernehmen oder die krächzenden Schreie der Graureiher. Auf Pfaden durch das Gestrüpp im Uferbereich werden aus der Nähe auch die kleineren Vögel bemerkbar.



Oben: Wintergoldhähnchen im Gestrüpp unterhalb der Weiden und Erlen in der Nähe des Schilfgürtels. - MFT, 420 mm, f/8, 1/100 sec, ISO 2500

Erlenzeisig – einer von vielen in diesem Baum -
MFT, 420mm, f/5,6, 1/3200 sec, +1EV, ISO 1600

Die Wintergoldhähnchen gelten als kleinste Vögel Europas. Sie suchen vor allem feinere Äste und Zweige, vorwiegend an der Unterseite, nach winzigen Insekten wie Springschwänzen und kleinen Spinnen ab und sind dabei ununterbrochen in sehr lebhafter Bewegung. Daher gehört ein wenig Glück zu einer Porträtaufnahme.

Im Uferrandbereich tummeln sich im späten Winter, wenn die Erlen ihre Blütenstände entwickeln, Erlenzeisige und suchen in den Kätzchen und Zapfen nach Nahrung. Baumläufer hoffen in der Rinde der Bäume Nahrung zu entdecken.   
An vielen Stellen gibt es Totholz. Entsprechend regelmäßig sind Spechte zu sehen. Neben dem Bunt- und dem Grünspecht findet auch der Schwarzspecht lohnende Stellen.

Baumläufer – Kleinbild, 400mm, f/4,5, 1/5000 sec, -0,67 EV, ISO 3200

Schwarzspecht. Dieser große Vogel ist vereinzelt zu beobachten. - MFT, 420mm, f/7,1, 1/1600 sec, +0,7EV, ISO 3200


Die eiszeitliche Formung der Landschaft rund um den Oberuckersee


Nahe der östlichen Langseite des Sees erhebt sich ein Rücken knapp 100 Meter über das Niveau der Wasserfläche: eine bewaldete Endmoräne: der Melzower Forst. In diesen Endmoränenbereichen zeugen viele kleinere Seen von der eiszeitlichen Prägung der Region.

Eigenartige Formen einiger Bäume am Rande eines der kleineren Seen im Melzower Forst. -  Kleinbild, 21mm, f5,6, 1/160 sec, -1EV, ISO100, Stack aus 5 Aufnahmen 

Vielfach hat sich der Biber angesiedelt, und Randstreifen mancher Seen sind von dessen Aktivität gezeichnet. Hier der Rathsburgsee im Melzower Forst. - Kleinbild, 15mm, f/8, 1 sec, -0,33EV, ISO 64, Stativ. Stack aus 6 Aufnahmen

Wasserläufer auf dem Großen Dollinsee im Melzower Forst. -  Kleinbild, 200mm, f/5,6, 1/250sec, -2EV, ISO 1600

Eine von zahlreichen Wasserstellen im Melzower Forst. -  Kleinbild, 20mm, f/8, 1/200 sec, -0,3EV, ISO 1600

Beim Wortbestandteil „Heide“ im Namen der Schorfheide mögen manche an eine Landschaft wie die Lüneburger Heide denken. Aber „Heide“ bedeutet hier „Wald“. Und diese Waldregion ist sehr reich an Wild. Häufig kann man Rehwild wahrnehmen, wenn man auf einem Weg oder einer Straße zwischen den Dörfern unterwegs ist, manchmal tritt auch Damwild aus dem Gehölz hervor. Nicht ohne Grund waren die Schorfheide und die angrenzenden Wälder in der Geschichte stets von besonderer Anziehungskraft für Jäger.

Damwild am Rande des Melzower Forstes, gesehen von der schmalen Straße zwischen Warnitz-Neuhof und Blankenburg, Ortsteilen der Gemeinde Oberuckersee. Das Bild zeigt nur einige Tiere aus einer großen Gruppe. -  MFT, 420mm, f/9, 1/400 sec, ISO 4000

Die bewaldeten Gebiete weisen ausgeprägtes Relief auf, und in der Regel sind zahlreiche kleinere Seen eingebettet. Sie wirken urwüchsig und sind wenig von Menschen überformt. Die waldfreien Flächen der Grundmoränen bieten einen markanten Kontrast zwischen den regelmäßigen Linienführungen, wie sie durch die Beackerung hervorgerufen werden, und den prägnanten unregelmäßigen kuppigen Formen. Natürlicher Schwung und lineare Spuren der menschlichen rationellen Nutzung treffen aufeinander.

Eines der zahlreichen Sölle (Toteislöcher), hier nördlich des Oberuckersees, der im Hintergrund zu sehen ist. An der Horizontlinie ist der bewaldete Endmoränenrücken zu erkennen. Teile des Waldes, des Melzower Forstes, gehören zur Pflegezone I des Biosphärenreservats und dürfen nicht betreten werden. - DJI Mini3 pro

Ausgeprägtes Relief der jungen Grundmoräne kennzeichnet die Umgebung des Oberuckersees. -  MFT, 81mm, f/5,6, 1/320 sec, ISO 200

Die weitere Umgebung


Der Oberuckersee wird durch mehrere Quellbäche im Süden gespeist. An der Nordspitze tritt der Fluss Ucker heraus und durchläuft ein mehrere Kilometer langes und etwa zwei Kilometer breites Schilfgebiet, bevor er in den Unteruckersee trifft. Der ist noch etwas größer als der Oberuckersee, aber weniger gegliedert und landschaftlich nicht in gleicher Weise in die Natur eingebunden. An seiner Nordspitze liegt die Kreisstadt Prenzlau. Der Unteruckersee ist nicht mehr in das Biosphärenreservat einbezogen.
Der Fluss wird auf seinem weiteren Weg nördlich, auf mecklenburgischem Territorium, Ücker genannt und erreicht bei Ückermünde das Stettiner Haff. 
Westlich und südlich des Oberuckersees erstreckt sich eine Grund- und Endmoränenlandschaft mit zahllosen Seen, die im Naturpark Uckermärkische Seen ebenfalls einen – weniger strengen – Schutzstatus haben. In dem Teichgebiet der Blumberger Mühle und dem NABU-Erlebniszentrum dort wird die Beobachtung einer Reihe außergewöhnlicher Tiere ermöglicht. Dazu zählt etwa die seltene Europäische Sumpfschildkröte. Noch weiter westlich geht die Uckermärkische Seenregion in das Gebiet der Mecklenburgischen Seenplatte über. Im Süden dominieren die Waldflächen, von denen ein Teil – der Buchenwald Grumsin - UNESCO-Weltnaturerbe geworden ist. 
Östlich schließt sich an den Melzower Forst wieder ein landwirtschaftlich genutztes Grundmoränengebiet an. Schließlich nähert man sich der Oder und damit dem Nationalpark Unteres Odertal.
Rundum also bleibt es vielversprechend für Naturfotografen.

Der Unteruckersee, von Südosten gesehen. Die landwirtschaftliche Bearbeitung der Flächen lässt die Oberflächenformen auf der Grundmoräne, z.B. die unregelmäßigen Wellen und die Sölle (Toteislöcher), besonders gut erkennen. - DJI Mini3 pro

Fotografieren in der Region

 

Um diese Landschaft in ihren Eigenheiten anschaulich zu fotografieren, sind manchmal Luftaufnahmen am geeignetsten - sowohl für den dokumentarischen als auch für den ästhetischen Aspekt der Fotos. Nach langem Zögern habe ich mich trotz einer gehörigen Portion Skepsis entschlossen, eine Drohne dafür einzusetzen.

Zur Zurückhaltung gegenüber der Drohnenfotografie haben wesentlich Skrupel gegenüber der Tierwelt beigetragen, aber auch der Umstand, dass dem Einsatz von Drohnen in meiner Region enge Grenzen gesetzt sind.

Auch in dieser Hinsicht erweist sich das Wohnen und Fotografieren innerhalb eines Schutzgebietes, in einer fotografisch so lohnend erscheinenden Umgebung, also häufig als nicht einfach. Aber Schwierigkeiten fordern heraus, und die Fülle der verschiedenartigsten Motive auf engstem Raum bleibt ein Glücksfall.


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