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Schwarz-Weiß-Fotografie - Infrarotfotografie - Fotografische Techniken
Die Bemerkungen zu den Bildern können und sollen nur meine eigenen Assoziationen beschreiben und die Wirkung auf mich wiedergeben, um dadurch die Auswahl der Motive und der Farbgestaltung möglicherweise plausibler zu machen.
Selbstverständlich lassen sich die Bilder einfach unter rein ästhetischen Gesichtspunkten wahrnehmen (etwa im Hinblick auf Farben, Strukturen und Linienführungen).
Palmblätter werden als „gefingert“ bezeichnet. Mit dieser Bezeichnung wird ein Bezug zur menschlichen Hand hergestellt. Tatsächlich können Palmwedel, wie sie an den Pflanzen vorgefunden werden, in besonderer Weise als Gesten ausdrückend wahrgenommen werden. Dies macht sie für mich fotografisch interessant. Hinzu kommen die Abstraktion und die klare formale Sprache durch die Linienführungen der Palmblätter und der Palmen im Ganzen.
Eine einzelne Palme. Aufstrebend, erhaben, den Himmel in extremem Kontrast überstrahlend, selbst die Wolke unter sich lassend. Das Bild ist Schwarz-Weiß ausgeführt, allerdings sind die Graustufen reduziert, um die Abstraktion zu verstärken.
Auch dieses Bild, das zwei Palmen und belaubte Bäume zeigt, wirkt fast Schwarz-Weiß, obgleich es noch schwache Farbanteile enthält. Doch die Wirkung ist ganz anders. Die Neigung der Palmen und der Helligkeitswert des jeweiligen Hintergrunds führen eher zu einer Beklemmung: Sind es Stadien des Lebens, des Daseins? Vom Aufrechten im Lichte - zum Fallen ins Dunkle?
Eine Kokosnuss liegt auf Resten eines Palmenblattes am Boden.
Die Farbwirkung dieses Bildes lässt Assoziationen an eine schwebende Kokosnuss, gehalten von einigen Fingern eines Palmblattes über einem feurigen Grund aufkommen, der schon etliche Blätter verschlungen hat, die nur noch angedeutet zu erkennen sind.
Aufbrechende Knospe einer Palme.
Der Blütenstand, noch in nahezu geometrischer Ordnung, scheint zur Entfaltung zu drängen. Einige einzelne Blüten sind bereits geöffnet. Die geometrische Form wird nur kurz bestehen, es ist eine Übergangsstadium mit besonderem Reiz.
Ein besonders großflächiges Blatt einer Palmenart vor einem lichten Bereich im ansonsten dichten, darum am Boden recht dunklen Palmenwald.
Für das Auge wirkt das helle, flächige, aufgerichtete Blatt beruhigend vor dem Rahmen des dichten Waldes, der mit ungeordnet divergierenden Linien ein orientierungsloses Durcheinander erahnen lässt.
Auch hier kann die Position der beiden jungen Blätter vor einem großen älteren Blatt, das wie ein Vorhang dahinter wirkt, Assoziationen auslösen. Vermenschlichend könnte man von einer Haltung der Blätter sprechen. Sind es Gesten? Ein Winken? Ein Verneigen?
Früchte an einem Jackfruchtbaum. Die Farben sind kräftig gewählt.
Eine Spannung besteht zwischen leicht und schwer, zwischen dem flächig- feingliedrig aufgerichteten hellen, pastellfarbenen Blatt und den voluminösen, massig wirkenden Früchten, kräftig in den Farben. Die Spannung setzt sich den kontrastierenden Hintergrundfarben fort.
In die Vegetation, die Blätter hinein fotografiert. Die Wahl kräftiger Farben mag auf den ersten Blick an abstrakte Malerei erinnern, doch zeigen sich beim Hinsehen pflanzliche Strukturen. Die dichte Vegetation mit Blättern und verschiedenartigen Früchten wirkt in der farbig-flächigen Darstellung recht rätselhaft und führt zum Suchen von Strukturen, die eine Ordnung, eine Zuordnung erlauben.
Im Gegensatz dazu sind bei diesem und dem folgenden Bild die Farben nur selektiv auf einzelne pflanzliche Elemente der Bilder angewandt, und sie bleiben eher warm.
Zart wie eine Feder wirkt der Palmwedel vor den Grautönen der großen Granitblöcke auf der Insel La Digue.
Diese bekannte Granitformation auf La Digue ruft die Vorstellung einer Pranke hervor, die bedrohlich, die Vegetation zurückdrängend, den Boden in Beschlag genommen hat und noch weiter vorandrängen könnte. Die Farbwahl mit weichen Rot- und Rosa-Tönen für die Blätter soll durch den Gegensatz die Wirkung des fast Gewalttätigen unterstreichen.